Warum
Aktien knapp werden
Wie Sie wissen,
steigen Aktienkurse, wenn Leute mit Geld Aktien kaufen und die
bisherigen
Aktionäre ihre Stücke nur zu höheren Preisen abzugeben bereit sind. Wo
sehen
wir jetzt weitere Käuferschichten für Aktien - und warum wird dies wohl
passieren?
Unternehmen sind
am Aktienmarkt günstig bewertet und gleichzeitig sind die Zinsen
niedrig (das
heißt auch: günstige Refinanzierungskosten). Sollte sich die
Kreditklemme
ausweiten, könnten sich deshalb viele Unternehmen in der Eurozone nach
neuen
Eigenkapitalgebern umsehen. Das tut nach Medienberichten selbst der
Autokonzern
Daimler. Angeblich soll der chinesische Staatsfonds CIC
(Anlagevermögen: 410
Milliarden Dollar) an einem Anteilskauf (fünf bis zehn Prozent)
interessiert
sein. Die Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten ist
offensichtlich. Die
Chinesen bekommen günstig Zugang zu moderner Technologie, die
Unternehmen
frisches Kapital und die Anleger können sich über steigende Aktienkurse
freuen.
Wie real dieses
Szenario eines zunehmenden chinesischen Einflusses in der Welt ist,
kann man in
den südeuropäischen Schuldenstaaten schon verfolgen. So bekam beim
Verkauf des
21-prozentigen Staatsanteils am portugiesischen Energieversorger EDP
ein Bieter
aus China den Zuschlag. Der chinesische Wasserkrafterzeuger Three
Gorges schlug
im Bieterwettstreit unter anderem den deutschen Stromversorger E.ON aus
dem
Feld und hat nun auch ein Standbein im lukrativen Wachstumsmarkt
Brasilien.
Die staatliche
chinesische Ölgesellschaft Sinopec ist außerdem an einem
zehnprozentigen Anteil
beim spanischen Ölkonzern Repsol interessiert. Den muss der
hochverschuldete
spanische Baukonzern Sacyr Vallehermoso verkaufen, um seinen
Schuldenstand zu
senken.
In den USA streckt
das chinesische Suchportal Alibaba seine Fühler nach dem
Internetpionier Yahoo
aus.
Die
Investmentpraxis von China ist also letztlich das, was Ihnen Ihr
Geldbrief seit
Jahren empfiehlt: investieren diversifiziert in werthaltige globale
Anlagen.
Mit dem
Währungspakt zwischen China und Japan soll auch der Handel sowie
Unternehmensbeteiligungen
auf dem asiatischen Kontinent vorangetrieben werden (bilaterale
Geschäfte ohne
Zwischenschaltung des Dollars als Transaktionswährung). Damit sinkt die
Abhängigkeit vom US-Dollar und der Yuan wird zu einer internationalen
Reservewährung. Gute Voraussetzungen also, dass China trotz
landesinterner
Schuldenproblematik die Lokomotive der Weltkonjunktur bleibt.
Doch nicht nur
Chinesen sind als Kapitalgeber gesucht, auch Investoren aus dem Nahen
Osten
schätzen deutsche Unternehmen als Beteiligungsobjekte. Jüngstes
Beispiel ist
der Einstieg der Fluggesellschaft Etihad (Abu Dhabi) bei der
strauchelnden Air
Berlin.
Staatsfonds aus
dieser Region (Kuwait, Katar) sind ja bereits wesentlich an deutschen
Großunternehmen (Daimler, VW, Hochtief) beteiligt. Auch ein kriselndes
Unternehmen aus dem SDAX zieht neue Investoren an. Bei der
Baumarktkette
Praktiker tauchte zuletzt neben Finanzinvestoren aus Zypern und
Dänemark wieder
einmal der Staat Norwegen als Großaktionär auf. Das Land aus dem Norden
Europas
hat seine sprudelnden Öleinnahmen bereits in einige MDAX-Unternehmen
investiert. An Kabel Deutschland, Klöckner & Co. sowie Leoni ist
der
norwegische Staatsfonds mit Aktienpaketen von knapp sechs bis gut drei
Prozent
beteiligt.
Privatanleger
haben also immer weniger Möglichkeiten, interessante Aktien zu finden.
Unsere
Kernthese „Aktien werden knapp“ (siehe auch Geldbrief 15/2010) ist also
aktueller denn je.
Die Quintessenz für
Privatanleger: machen sie es den Profis
nach und kaufen sie jetzt und weiterhin Qualitätsaktien - am besten
alle zehn
ausgesuchten Titel des Geldbrief-Musterdepots TOP TEN
(durchschnittlicher Jahresgewinn seit 26 Jahren: +10,88 % !).
Hans-Peter
Holbach, Herausgeber GeldbriefLeseprobe aus dem Gratis-Newsletter JEDEN TAG REICHER:
|