Wie
wirkt sich die EU-Krise
auf die Börsen aus?
Dazu meinte Hans-Peter Holbach, Herausgeber von Der Geldbrief:
Für Ihre Geldbrief-Redaktion „ist das Glas halbvoll“ – im positiven wie
auch im negativen Sinne. Der britische Leitindex FTSE 100 steht schon
jetzt – überraschend? – auf Jahreshoch (wirtschaftlicher Hintergrund:
ein schwaches Pfund stützt die Exporte).
Hier sieht man, welchen Schaden die festen Euro-Paritäten bei den
Südländern angerichtet haben, weil diese ihre Währungen nicht mehr
abwerten konnten, um im Ausland preiswerter zu werden, aber auch
welchen Nutzen wir hatten, weil wir beispielsweise die Italiener mit
ihren regelmäßig preisgünstigeren Automobilen nicht mehr fürchten
mussten. So gibt es für jede Seite etwas Positives und etwas Negatives
zu vermelden.
Erst wenn ein Euro-Land aus der Gemeinschaftswährung Euro ausscheidet
und (wieder) eine eigene Währung einführt, erst dann werden wir
beurteilen können, ob diese Politik Vorbild auch für andere Länder sein
kann.
Es stehen uns also spannende Zeiten ins Haus – und hier können wir nur
nutzen, was wir jahrzehntelang vor, bei und nach jeder Krise erlebt
haben: Wer in Sachwerten wie in Aktien investiert hat, hat regelmässig
letztendlich profitiert.
Und kurzfristig?
Die bald wieder abnehmende Risikoaversion wird zu steigenden Kursen
führen. Mit dieser Meinung stehen wir nicht allein.
Larry Fink, CEO des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock, sieht
gerade eine „buying opportunity“: Da Profi-Anleger vor dem
britischen Referendum hohe Cashbeträge angehäuft haben, gibt es jetzt
viel Geld, das nach Anlage sucht.
Die Bremer Landesbank geht sogar noch weiter. Sie sieht den DAX am
Jahresende bei 11’000 Punkten. Das muss man nicht „glauben“, denn
taggenaue Prognosen sind und bleiben Unsinn. Aber auch wir sind für die
kommenden sechs Monate eher optimistisch und bleiben deshalb weitgehend
investiert – wie immer unter Beachtung der oberen und unteren
Verkaufsmarken.
|
|
|