Abgasuntersuchng auf Filipino-Art
Auf
den Philippinen muss man die Zulassung für sein Auto/Motorrad etc.
nicht alle zwei Jahre, sondern jedes Jahr erneuern. Wahrscheinlich,
weil sich dadurch die Einnahmen für den Staat verdoppeln.
Seit etwa Anfang des Jahrhunderts ist eine Voraussetzung für die
Erneuerung der Zulassung, dass man einen so genannten Smoke Test macht,
eine Abgas-Untersuchung. Dieser Emissionstest wird nicht bei einer dem
deutschen TÜV vergleichbaren halbamtlichen, neutralen Institution
absolviert, sondern bei darauf spezialisierten Privatunternehmen, die
nicht anderes machen.
Das kostet für einen PKW derzeit 500 Peso (weniger als 10 Euro) und
geht recht schnell. Man muss den Motor laufen lassen, ein Mitarbeiter
steckt den mit dem Messgerät verbundenen Fühler in den Auspuff und nach
ca. zwei Minuten werden die Werte angezeigt. Gleichzeitig wird noch ein
„Beweisfoto“ geschossen, das den Mitarbeiter neben dem Auspuff kniend
zusammen mit dem Kennzeichen zeigt.
Das Foto wird zusammen mit den Messdaten auf eine Bescheinigung
ausgedruckt, die man anschließend bei der LTO (der Zulassungsstelle)
zusammen mit den Fahrzeugpapieren vorlegen muss.
So weit so gut, wenn ich auch in all den Jahren nie erlebt habe, dass
einem Fahrzeughalter wegen Überschreitens der Grenzwerte die
Bescheinigung verweigert wurde. Durchaus verwunderlich, wo doch auf den
philippinischen Straßen jede Menge dicke Abgaswolken ausstoßende
Fahrzeuge herumfahren (hauptsächlich LKWs, Jeepneys, Tricycles und
Alt-PKWs).
Als bei mir die erste Verlängerung der Zulassung anstand, fuhr ich –
der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier – mit meinem 20 Jahre alten
Mitsubishi Lancer wieder zum gleichen Emission Test Center wie im
Vorjahr. Das Prozedere war wie gewohnt: Fühler in Auspuff, Foto
schießen, 500 Peso zahlen und innerhalb von zehn, fünfzehn Minuten
hatte ich meine Bescheinigung.
Doch halt! War nicht diesmal etwas anders? Ja, richtig, ich musste den Motor nicht laufen lassen...
Ich fragte nach, wie sie meine Abgaswerte testen konnten ohne laufenden Motor.
Die Antwort war verblüffend: „Na, wir haben doch noch die Werte vom letzten Jahr…“
Datensicherheit auf philippinisch!
Noch eine zweifelhafte Bescheinigung
Vor ein paar Jahren hatte meine Frau irgendwelche gesundheitlichen
Probleme. Unserem Anwesen schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite
befindet ein sog. Health Center. Die gibt es mittlerweile landesweit in
praktisch jeder größeren Kommune, wo sich die Bevölkerung mit kleinen
Beschwerden günstig behandeln lassen kann.
Dort bekommt man unter anderem Rezepte für verschreibungspflichtige
Medikamente, kann sich bei Schmerzen den bösen Zahn ziehen lassen
(repariert wird eher selten, weil teuer und es den Dentisten
vorbehalten ist), kann Physiotherapie machen, können Frauen ihre Kinder
gebären (solange es keine Komplikationen gibt), werden die Jungen, wenn
sie in das entsprechende Alter kommen, an der Vorhaut beschnitten. Und
so weiter.
Meine Frau ging also rüber und schilderte ihre Symptome. Das Health
Center machte sofort eine Urin-Analyse. Ob sie die eigentliche
Krankheitsursache herausgefunden haben, weiß ich gar nicht mehr, aber
auf der Bescheinigung stand eindeutig, dass meine Frau schwanger sei.
Das war vielleicht eine Überraschung, denn gar nicht so geplant!
Familie und Freunde, denen wir davon erzählten, wunderten sich auch,
gratulierten aber brav (meine
Frau war damals schon Anfang 40). Das Ende vom Lied war: Auf die Geburt
warten wir heute noch. Die Analyse war schlicht falsch. Seit diesen zwei Vorkommnissen bin ich bei philippinischen Bescheinigungen stets etwas skeptisch...
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